Die Krise kann aus normalen Kindern Problemfälle machen, warnen Experten
Es wird deutlich, wie belastet auch solche Familien sind, die dies zu normalen Zeiten so nicht kennen. Die Normalität
hat sich verschoben, wodurch auch bisher intakte Familien unter Druck geraten und unter Umständen sogar leicht dysfunktional geworden sind“, sagt Uwe Sonneborn, gemeinsam mit Annette Greiner tätig im Landesverband Schulpsychologie NRW, im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Drei Gruppen von Kindern und Jugendlichen definiert Schulpsychologin Annette Greiner, die ihr gerade Sorgen bereiten:
Die eine driftet ins Virtuelle ab, „wozu auch Computerspielsucht gehört. Dann gibt es eine weitere Gruppe von emotional
ohnehin nicht stabilen Kindern und Jugendlichen, die auf sich selbst zurückgeworfen sind. Diese Gruppe erfährt nun den Halt nicht mehr, für den Schule immer ein wichtiger Faktor ist. Und die dritte Gruppe: Das ist der große Rest, alle anderen, die „Jugend in der Breite“, wie Greiner sagt, für die gerade wegbricht, was sie für eine gesunde Entwicklung braucht – „soziale Kontakte, die Spiegelung durch Gleichaltrige, sich in seinen Fähigkeiten erleben, auch außerhalb
von Schule in der Freizeit, zum Beispiel im Sportverein.
Wenn die Diskussionen über die Zukunft der Bildung nun beginnen, dürfe man die gewonnenen Erfahrungen nicht vergessen, mahnen die Schulpsychologen Greiner und Sonneborn. Der Politiker Ott stimmt zu: Man müsse
wissenschaftlich auswerten, was in der Pandemie im Hinblick auf pädagogische und psychologische Folgen für alle Betroffenen passiert sei – „nicht zuletzt, um für zukünftige Fälle gewappnet zu sein“.
Denn ganzen Artikel von Frank Olbert, erschienen im Kölner Stadt-Anzeiger vom 19. Februar 2021 können Sie als pdf herunterladen